· 

Wie Wölfe im Winter von Tyrell Johnson

 

 

Format: Kindle Edition

 

Dateigröße: 1149 KB

 

Seitenzahl der Print-Ausgabe: 352 Seiten

 

Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (2. Januar 2018)

 

ASIN: BO6XRHMTGB

 


Darum geht es

 

Eine Grippeepidemie hat den Großteil der Menschheit ausgelöscht.

 

Die Überlebenden der Familie MacBride haben der Zivilisation den Rücken gekehrt und sich in die Einsamkeit des eisigen Yukon zurückgezogen. Seit nunmehr sieben Jahren lebt die Familie dort und hat den Kampf ums Überleben aufgenommen. Ihre Tage sind eintönig und bestehen größtenteils aus Schnee, Kälte, Hunger, Jagen und Fischen. Doch das ändert sich, als eines Tages ein Fremder auftaucht...

 

Ich sage dazu

 

Wow, das kam überraschend! :D

 

 

 

Das Buch beginnt bedächtig. Es spiegelt sehr gut die Eintönigkeit, aus der das Leben der Familie besteht. Das ändert sich erst, als der Fremde auftaucht. Ab diesem Moment legte die Geschichte derart an Tempo zu, dass ich sie nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich gebe zu, dass ich, nach dem zögerlichen Anfang nicht damit gerechnet hatte. :D

 

 

 

Erzählt wird aus Sicht der 23-jährigen Lynn, die zwar immer wieder betont, dass sie eine erwachsene Frau sei, mir jedoch das Gefühl gab, es eher mit einem Teenager zu tun zu haben.

 

 

 

Ihr Onkel Jeryl, den man wohl getrost als Familienoberhaupt bezeichnen kann, ist ein handwerklich begabter und besonnener Mann, der in der Regel erst einmal nachdenkt, bevor er handelt.

 

 

 

Die restlichen Familienmitglieder, Lynns Mutter Mary, ihr Bruder Ken und Ramsey, der überlebende Sohn von Jeryls bestem Freund, bleiben eher blass. Man erfährt nicht viel über ihr Denken und Handeln.

 

 

 

Lynn hat sich zwar an das einsame Leben im Yukon gewöhnt und genießt es sogar in gewisser Weise, würde aber trotzdem gerne wissen, wie es inzwischen im Rest der Welt aussieht. Sie trauert noch immer über den Verlust ihres Vaters, der dem Grippevirus zum Opfer

 

gefallen ist und an dem sie sehr gehangen hat. Er war es auch, der ihr schon in jungen Jahren das Jagen und den Umgang mit einem Bogen beigebracht hat.

 

 

 

Als der Fremde – Jax – plötzlich auftaucht, begegnet ihm die Familie zunächst mit Misstrauen. Denn schnell wird klar, dass er etwas verheimlicht und dass er verfolgt wird. Mit ihm platzt die Blase, in der die Familie in den letzten Jahren gelebt hat. Die MacBrides müssen erkennen, dass Moral und Menschlichkeit in dieser neuen Welt nicht mehr von Bedeutung sind.

 

 

 

Der Schreibstil von Tyrell Johnson hat mir sehr gut gefallen. Eindringlich und atmosphärisch erschafft er eine postapokalyptische Welt, die mich frösteln ließ und das nicht nur aufgrund der Bilder von einer eisigen Landschaft, die ich vor meinem inneren Auge sehen konnte. In kleinen Rückblicken erfährt man nach und nach, was passiert ist und was die Apokalypse ausgelöst hat. Ein Szenario, dass ich sehr erschreckend fand, weil es gar nicht mal so unrealistisch ist.

 

 

 

Auch wenn er es nicht geschafft hat, mich davon zu überzeugen, dass es sich bei seiner Heldin Lynn um eine erwachsene Frau handelt, mochte ich sie doch. Sie zeichnet wohl am ehesten ihre Dickköpfigkeit und ihr unbedingter Überlebenswille aus.

 

 

 

Noch besser gefallen hat mir allerdings Jax. Er entwickelt sich von einem einsamen, schweigsamen Fremden, der aufgrund seiner Vergangenheit noch nicht viel Gutes in seinem Leben erfahren hat,

 

zu einem liebenswerten Mann, der plötzlich erkennen muss, dass es auch in dieser dystopischen Welt noch immer Menschen gibt, die füreinander einstehen.

 

 

 

Mein Fazit

 

Gelungener postapokalyptischer Thriller, den ich nicht aus der Hand legen konnte.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0