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Klappentexte, Leseproben... never ever

Vor ein paar Tagen bekam ich eine Mail von einer Autorin, die mich bat, ihr Buch zu lesen und zu rezensieren. Freundlicherweise hatte sie die Links zu einer Leseprobe sowie einer Rezension eingefügt.

 

In die Leseprobe habe ich tatsächlich kurz reingeschaut und nach zwei, drei gelesenen Sätzen mit „Ja, ich will!“ geantwortet. Zwar hatte mich bereits die Art und Weise, wie sie ihr Buch beschreibt, zu einer Zusage bewogen, ich wollte mir aber noch ein kurzes Bild davon machen, ob mir ihr Schreibstil gefällt.

 

 

Nachdem das also geklärt und das Reziexemplar auf meinen Reader geladen war, ging mir durch den Kopf, warum ich eigentlich keine Leseproben mag und nach welchen Kriterien ich meine Bücher eigentlich überhaupt auswähle. Begleitet mich also in den Buchladen…

 

 

Wir öffnen die Tür, betreten den Laden und bleiben erst einmal kurz stehen. Wir schnuppern, genießen die Atmosphäre und lassen den Blick schweifen. Nach einem kurzen Plausch mit der Buchhändlerin wenden wir uns zunächst den Tischen zu, auf denen die Bücher in appetitlichen Häppchen angerichtet sind. Der Blick wandert von einem Buch zum nächsten und bleibt an einem Cover hängen. Je nach Stimmung kann das von quietschrosa zu dunkelschwarz changieren. Egal.Was auch immer unsere Aufmerksamkeit erregt, wird zur Hand genommen. Wir wenden uns dem Klappentext zu und lesen diesen quer auf der Suche nach Schlagwörtern. Auch diese sind natürlich von der jeweiligen Stimmung abhängig. Auf keinen, also ich meine auf nie nicht keinen Fall, lesen wir den Klappentext aufmerksam durch, denn ein gebranntes Kind scheut das Feuer.

 

Leider ist es mir vor vielen Jahren passiert (ich kann mich nur nicht mehr daran erinnern, bei welchem Buch), dass der Klappentext den kompletten Inhalt des Buches erzählte und dann auch noch spannender war, als das Buch selber. Seither blinkt bei Klappentexten ein riesiges SPOILER-GEFAHR!!!-Schild in meinem Kopf. Gleiches gilt übrigens für Rezensionen zu Büchern, die ich noch nicht kenne. Auch diese lese ich nicht vorab.

 

 

Zurück in den Buchladen.

 

 

Nachdem wir die Tische ausgiebig begutachtet haben, nehmen wir uns die Regale vor. Auch hier achten wir natürlich auf die Cover, sofern diese zu sehen sind. Ansonsten sind es diesmal die Titel, die unsere Neugier wecken. Wie wir auch hier mit den Klappentexten umgehen, haben wir ja inzwischen gelernt. 

 

 

Wenn wir dann also diesen Riesenstapel Wunschbücher auf den Armen balancieren, rufen wir uns den aktuellen Kontostand ins Gedächtnis und beginnen wehmütig, ein Buch nach dem anderen zurück zu stellen. Das tun wir so lange, bis wir uns auf eine angemessene Anzahl von Schätzen herunter getrauert haben.

 

Möglichst schnell wenden wir uns jetzt der Kasse zu. Wir wollen schließlich nicht darüber nachdenken, ob wir das eine Buch nicht doch lieber gegen das andere austauschen sollten, denn selbst der kulanteste Buchhändler möchte irgendwann nach Hause. 

 

 

Die an der Kasse ausliegenden Leseproben ignorieren wir geflissentlich, denn wir wissen ja jetzt, dass mehr Bücher einfach nicht drin sind. Hinzu kommt, das man als Mensch ja nun mal ein Gewohnheitstier ist. Meine Aversion gegen Leseproben ist nämlich nicht einzig und allein der Geldknappheit geschuldet, sondern rührt noch aus Vor-ebook- bzw. -Internet-Shop-Zeiten, als man sich noch an Öffnungszeiten halten musste. Es ist doch ein absolutes No-go, ein Buch anzulesen, sich in die Geschichte zu verlieben und dann womöglich tagelang darauf warten zu müssen, dass man endlich weiter lesen kann, oder nicht?

 

 

Nun wisst ihr, wie das bei mir mit dem Bücherkauf so läuft. Wie sieht das bei euch aus? Wie wählt ihr eure Bücher?

 



 

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